Sedimentgesteine und ihre Ablagerungsmilieus

 

Die Fotos stammen aus den südlichen Pyrenäen (SP), dem Apennin (A) sowie aus Südkreta (SK) und wurden vom Autor gemacht
Vom Land ins Meer - Alluviale Ablagerungen
Das Vorlandbecken der Pyrenäen südlich von Tremp (Süd-Zentral Pyrenäen) vom Montsech aus gesehen. Jurakalke haben hier die tertiären Sedimentgesteine der Figols Gruppe (Eozän) überschoben.
Schichtige Flussablagerungen (graue Lagen) aus Sandsteinen und Konglomeraten wechseln mit feinkörnigen Paläoböden und Seeablagerungen (Cajigar, SP, Tertiär). Diese Sedimentgesteine werden von einigen Autoren auch als Ablagerungen katastrophaler Fluten interpretiert.
Detail der oberen Aufnahme: Sandsteine und Konglomerate mit megarippleförmigen Ablagerungskörpern (Prof. E. Mutti als Lebendmassstab).
Flusssandsteine eines verflochtenen Flusssystems der Oberkreide ("Reptiliensandstein" SP): Paläobodenablagerungen werden von Flutebenensandsteinen und dann von Rinnensedimenten überlagert.
Schichtige Flussablagerungen eines verflochtenen Flusssystems aus Sandsteinen und Konglomeraten über Paläoböden (Castissent Gruppe, SP, Eozän). Gut zu erkennen sind die typischen Schrägschichtungsmuster in den Sandsteinen.
Meanderbarre mit lateral nach links akkretionierenden Gleithangschichten einer Flussrinne (Eozän, SP).
Schichtige und dünnbankige Flussablagerungen aus feinen Sandsteinen der Flutebene (Castigaleu Gruppe, Eozän. SP).
Rippelschichten parallel zur Paläosträmung in grobsandigen bis konglomeratischen Ablagerungen von sehr flachen und weiten Flussrinnen (Eozän, SP).
Die gleichen Flussablagerungen senkrecht zur Paläoströmung: klassische fluviale Kreuzschichtungsstrukturen.
Paläoböden mit bräunlichen Farben im Eozän der Süd-Zentral Pyrenäen.
Flachmarine und deltaische Ablagerungen
Gezeitensandsteine bei Roda (Eozän, SP).
Detail der Gezeitensandsteine bei Roda: Gezeitenbarren mit nach rechts akkretionierenden Schrägschichten.
Regressive Schelfsequenzen bei Orcau (Aren Group, Oberkreide, SP). Die Sequenzen beginnen mit tonreichen Sedimentgesteinen des tieferen Schelfmeeres und gehen nach und nach in grobkörnigere Küstensedimente über. Die Sedimentgesteine wurden durch die Vorlandbecken-Deformation schräg gestellt.
Kalkreiche Schelfsandsteine und -tonsteine der Aren Gruppe bei Orcau (Oberkreide, SP).
Gezeiten-dominierte Deltasequenzen bei Sabinanigo (SP). Auch hier bilden die Sequenzen nach oben (=rechts) hin grobkörniger werdende Abfolgen aus.
Fan Delta Sedimentgesteine auf Südkreta bei Agia Galini: Flussrinnen-Konglomerate verzahnen sich mit Küstenkonglomeraten und -sandsteinen.
Detail der Fan Delta Ablagerungen: Fluvial abgelagerte Konglomerate.
Detail der Fan Delta Ablagerungen: Durch seewärtige progradation entstandene Küstenablagerungen mit nach oben hin grobkörniger werdender Abfolge von Strandsandsteinen, Strandkonglomeraten und Flusskonglomeraten.
Fan Delta Sedimentgesteine des Oligozän am Rheingrabenrand bei Rouffach (Le Stangenberg): Schichtige Seeschelf- und Küstensandsteine einzelner Ablagerungsloben. Die ganze "shelf-type" Fan Delta Abfolge beginnt mit fluvialen Konglomeraten und geht nach oben hin in Küsten- und Schelfsandsteine über (Bild) und endet mit Seetonen.
Detail der Fan Delta Ablagerungen: Seeschelf- und Küstensandsteine mit Wellenrippeln (teilweise nachgezeichnet).
Detail der Fan Delta Ablagerungen: Wellenrippeln des Vorstrandes.
Detail der Fan Delta Ablagerungen: Beulenschichtung (HCS = "hummocky cross stratification") in Schelfsandsteinen.
Flut dominierte Fan Delta Ablagerungen bei St. Liestra (Eozän, SP): Gradierte Sandsteinbänke mit Beulenschichtungen (HCS). Diese wurden früher als "litoral sheet sandstones" bezeichnet und als Sturmablagerungen ("Tempestite") interpretiert. Heute werden sie als Schelfablagerungen gedeutet, die in Folge katastrophaler Fluss-Fluten entstanden sind.
Konglomerate mit darüberlagernden Sandsteinen mit HCS (St. Liestra Gruppe, Eozän, SP).
Kleine Deltasequenz der Figols Gruppe im Becken von Tremp (Eozän, SP): Abfolge von Schelftonsteinen, sandigen Flutablagerungen und einer Flussmündungsbarre mit frontal akkretionierender Schrägschichtung am Top.
Gradierter Kalkarenit (kalkreicher Sandstein) mit sogenannten Traktionsteppichen aus Foraminiferen (Figols Gruppe, SP). Schelfablagerung fluvialer Fluten oder Sturmsandsteinlage.
Siltig laminierte Tonsteine aus küstenfernen Schelfablagerungen der Südvogesen (Oderen Gruppe, Unterkarbon).
Durch seismische Erschütterung entstandene Sedimentgesteinslage in Schelfablagerungen der Oderen Gruppe (Südvogesen, Unterkarbon).

Georegio - Vom Land ins Meer II